Raspberry Pi 4: HDMI stört WLAN-Verbindung

Im Netz häufen sich Meldungen über schlechte WLAN-Verbindungen beim Raspberry Pi 4. Die Ursache liegt vermutlich beim HDMI-Anschluss.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Heinz Behling

Die Meldungen im Netz über schlechte WLAN-Verbindungen im 2,4-GHz-Netz beim Raspberry Pi 4 werden häufiger. Offenbar besteht ein Zusammenhang zwischen den Funknetz-Störungen und dem HDMI-Signal des Raspberrys bei hohen Bildschirm-Auflösungen.

Die WLAN-Probleme können sich als stark verringerte Geschwindigkeit, spontane Verbindungsverluste oder sogar Unerreichbarkeit des Access Points äußern. Meist treten sie auf, wenn am HDMI-Ausgang des Raspberry Pi 4 ein Monitor angeschlossen und eine Auflösung von 2560 × 1440 Pixeln verwendet wird. Vereinzelt wurden aber auch schon bei 1920 × 1080 Pixeln (das ist die Standard-HD-Videoauflösung) Schwierigkeiten beobachtet.

Der Fehler ist zwar schon seit längerem bekannt, macht sich aber erst in letzter Zeit störend bemerkbar. Vermutlich nutzen nun mehr Raspberry-Besitzer den Einplatinencomputer für die Wiedergabe hochauflösender Videos.

Messungen ergaben, dass der HDMI-Ausgang bei hohen Auflösungen genau auf der Frequenz des WLAN-Kanals 1 strahlt. Falls Ihr Netzwerk diesen oder die Nachbarkanäle 2 und 3 benutzt, kann es zu Beeinträchtigungen kommen. Die Störstrahlung wirkt sich übrigens nur auf den verursachenden Raspberry und nicht auf andere Geräte im selben WLAN aus.

Mike Walters hat auf Twitter das Ergebnis der Strahlungsmessung am RasPi 4 gezeigt.

(Bild: Mike Walters)

Da die Störeinstrahlungen direkt auf der RasPi-Platine erfolgen, haben HDMI-Kabel mit verstärkter Abschirmung keinen positiven Einfluss. Dennoch kann man einiges machen, um die WLAN-Verbindung zu verbessern:

  • Falls eine hohe Auflösung nicht zwingend erforderlich ist, reduzieren Sie sie auf weniger als 1920 × 1080 Pixel.
  • Falls Sie Zugriff auf die Einstellungen des Access Points haben (zum Beispiel auf Ihren eigenen Router), wählen Sie einen anderen WLAN-Kanal als 1, 2 oder 3. Oder sie wechseln ins 5-GHz-WLAN. Das ist von den Störungen nicht betroffen.
  • Die Verwendung des HDMI1-Ausgangs statt HDMI0 verbessert die Funkverbindung ebenfalls, beseitigt sie aber nicht völlig.
  • Falls diese Maßnahmen nicht den gewünschten Erfolg bringen oder nicht möglich sind, kann ein über ein kurzes USB-Verlängerungskabel mit dem RasPi verbundener externer WLAN-Stick Abhilfe schaffen.

Die Bluetooth-Verbindung, die ebenfalls im 2,4-GHz-Bereich sendet, ist von den Störungen nicht betroffen.

(hgb)