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Ukraine-Krieg: Kapitulation in Sjewjerodonezk? Russland stellt Verteidigern ein Ultimatum

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Ein pro-russischer Bürgermeister soll bei einer Explosion verletzt worden sein. Russland fordert die Kapitulation der ukrainischen Verteidiger in Sjewjerodonezk. Der News-Ticker zur militärischen Lage.

Update vom 15. Juni, 7.28 Uhr: Der Fluchtweg für Zivilisten aus dem Chemiewerk Azot in Sjewjerodonezk soll nach Moskauer Angaben am Mittwoch von 7 bis 19 Uhr MESZ (Ortszeit: 8.00 bis 20.00 Uhr) offen sein. Er führe in nördlicher Richtung in die Stadt Swatowe (Swatowo), sagte der General Michail Misinzew vom russischen Verteidigungsministerium.

Swatowe liegt in der von prorussischen Separatisten kontrollierten und von Russland als Staat anerkannten Volksrepublik Luhansk. Moskau lehnte den ukrainischen Vorschlag ab, die Menschen auf von Kiew kontrolliertes Gebiet fliehen zu lassen. Die Ukraine wolle nur ihre Bewaffneten aus Sjewjerodonezk herausschleusen wie zuletzt beim Stahlwerk Azovstal in der Hafenstadt Mariupol, sagte Misinzew. Er forderte die ukrainischen Soldaten auf, sich zu ergeben.

Selenskyj: „Das ist unser Staat. Dort im Donbass durchzuhalten ist lebenswichtig“

Update vom 15. Juni, 6.11 Uhr: Angesichts der verlustreichen Abwehrschlacht gegen Russland im Donbass hat Wolodymyr Selenskyj seine Truppen zum Durchhalten aufgerufen. „Das ist unser Staat. Dort im Donbass durchzuhalten ist lebenswichtig“, sagte der ukrainische Präsident in seiner abendlichen Videoansprache am Dienstag. „Es gibt Verluste, und sie sind schmerzhaft.“ Doch an der Front im Osten des Landes entscheide sich, welche Seite in den kommenden Wochen dominieren werde. Je höher die Verluste des Feindes dort seien, desto weniger Kraft habe er, die Aggression fortzusetzen, sagte Selenskyj weiter.

In dem Kohle- und Stahlrevier Donbass wehren sich ukrainische Truppen seit Tagen verzweifelt gegen die Eroberung der Stadt Sjewjerodonezk durch Russland. Die ukrainische Armee erleide auch bei Charkiw Verluste, sagte Selenskyj. Aber es sei wichtig, die russischen Truppen von der zweitgrößten Stadt des Landes abzudrängen.

Der Präsident wies den Oberkommandierenden Walerij Saluschnyj an, Berichten über angeblich mangelnde Schutzausrüstung der ukrainischen Soldaten nachzugehen. „Alle in der Kampfzone müssen mit dem Notwendigen zu ihrem Schutz ausgerüstet sein“, sagte Selenskyj.

Ukraine-Krieg: Zivilisten suchen in Chemiewerk Azot Zuflucht - Humanitärer Korridor?

Die erbitterten Kämpfe um die Großstadt Sjewjerodonezk dauern weiter an. Russland kündigte für Mittwoch die Schaffung eines humanitären Korridors an. Durch diesen sollen sich Zivilisten in Sicherheit bringen können, die im örtlichen Chemiewerk Azot Zuflucht gesucht haben. In den Kellern unter dem Werk werden dem Verteidigungsministerium in Moskau zufolge 540 bis 560 Zivilisten vermutet.

Update vom 14. Juni, 22.55 Uhr: Die russischen Truppen stehen kurz vor der Eroberung des Donbass. Dennoch glaubt ein früherer US-General fest an einen militärischen Sieg der Ukraine und an eine Niederlage Wladimir Putins. Wie er es begründet.

Sturmangriffe in der Ostukraine: Russische Truppen rücken bei Charkiw und Luhansk vor

Update vom 14. Juni, 22.28 Uhr: Russische Truppen haben nach Kiewer Militärangaben am Dienstag an mehreren Stellen in der Ostukraine Sturmangriffe geführt. In der Stadt Sjewjerodonezk werde weiter um jede Straße gekämpft, teilte der ukrainische Generalstab abends mit. Der Feind gruppiere seine Truppen um und versuche Verstärkung heranzuführen.

Russische Sturmangriffe wurden außerdem bei Rubischne im Gebiet Charkiw und bei Solote im Gebiet Luhansk verzeichnet. Bei Berestowe im Gebiet Donezk sei ein solcher Angriff abgewehrt worden, hieß es. Die Militärangaben waren wie meist nicht unabhängig überprüfbar. An fast allen Frontabschnitten im Osten und Süden wurde von schwerem russischen Artilleriefeuer berichtet.

Ukraine-Krieg: Selenskyj-Berater erneuert Waffen-Forderung – „dann werden wir den Krieg gewinnen“

Update vom 14. Juni, 19.45 Uhr: Unablässig richtet die Ukraine ihre Bitte zur Lieferung schwerer Waffen an den Westen - das gilt auch für Deutschland.

„Wir brauchen Langstreckenartillerie, Mehrfach-Raketenwerfer, Panzer, gepanzerte Truppentransporter und Drohnen“, erklärte Oleksiy Arestovych, Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, im Interview mit der Bild-Zeitung (hinter einer Bezahlschranke): „Wenn wir eine ausreichende Menge haben, werden wir den Krieg gewinnen. Als der Westen uns 120 Einheiten Langstreckenartillerie gab, änderte sich die Lage an der Front sofort. In drei Tagen verloren die Russen die Geschwindigkeit ihrer Offensiven.“ Derzeit toben vor allem im Osten der Ukraine im Donbass heftige Gefechte mit Artillerie.

Die russischen Invasionstruppen rückten hier zuletzt weit vor. Im Süden, in der Oblast Cherson, wo es wegen der Lage weniger auf die Artillerie ankommt, vermeldete dagegen die ukrainische Armee zuletzt immer wieder Gebietsgewinne.

Eingekesselte ukrainische Soldaten: Russland fordert Kapitulation in Sjewjerodonezk

Update vom 14. Juni, 17.55 Uhr: Das russische Verteidigungsministerium hat den ukrainischen Soldaten und Nationalgardisten in Sjewjerodonezk die Möglichkeit für eine Kapitulation an diesem Mittwoch angeboten. Das berichtet die russische staatliche Nachrichtenagentur Interfax.

Im Azot-Chemiewerk halten sich nach wie vor ukrainische Kämpfer im Industriegebiet der weitgehend durch die Invasionstruppen eingenommenen Stadt auf. Bislang wollten sich die Verteidiger offenbar nicht ergeben, obwohl mittlerweile alle drei Brücken über den angrenzenden Fluss Siwerskyj Donez zerstört sind und damit eine Evakuierung in die Nachbarstadt Lyssytschansk nicht mehr möglich ist. 

Umkämpftes Chemiewerk Azot: Russland will humanitären Korridor für ukrainische Zivilisten ermöglichen

Update vom 14. Juni, 17.20 Uhr: Russland will den in dem Chemiewerk Azot in der ostukrainischen Großstadt Sjewjerodonezk eingekesselten Zivilisten die Flucht über einen humanitären Korridor ermöglichen. An diesem Mittwoch solle von 7 bis 19 Uhr MESZ (Ortszeit: 8 bis 20 Uhr) in nördliche Richtung ein Fluchtweg in die Stadt Swatowe (Swatowo) im Gebiet Luhansk geöffnet werden, sagte der Vertreter des russischen Verteidigungsministeriums, Michail Misinzew, an diesem Dienstag in Moskau. Auf dem Werksgelände werden in Bombenschutzkellern etwa 540 bis 560 Zivilisten vermutet.

Der Ort Swatowe liegt in der von prorussischen Separatisten kontrollierten und von Moskau als Staat anerkannten Volksrepublik Luhansk. „Es wird eine sichere Evakuierung aller friedlichen Bürger garantiert - ohne Ausnahme“, sagte Misinzew. Sjewjerodonezk wird als Verwaltungszentrum der Region Luhansk seit Tagen von blutigen Kämpfen erschüttert. Die Eroberung des gesamten Gebiets Luhansk ist eines der Hauptkriegsziele Moskaus.

Eingekesselt: die ukrainischen Verteidiger von Sjewjerodenzk.
Eingekesselt: die ukrainischen Verteidiger von Sjewjerodenzk. © Oleksandr Ratushniak/AP/dpa

Angriffe auch im Westen der Ukraine: Offenbar russische Rakete bei Lemberg abgeschossen

Update vom 14. Juni, 16.20 Uhr: An diesem Dienstag hat es offenbar auch Angriffe auf den äußersten Westen der Ukraine gegeben, während der Fokus der Kriegshandlungen weiter deutlich im Osten des Landes mit seinen insgesamt mehr als 44 Millionen Einwohnern liegt.

So berichtet The Kyiv Independent von einem russischen Raketen-Angriff auf die Oblast Lemberg (Lwiw). Dabei seien vier Menschen verletzt worden. Nach Angaben des Gouverneurs des Gebiets Lemberg, Maksym Kozytskyi, hat die ukrainische Luftverteidigung eine russische Rakete über der Stadt Solotschiw abgeschossen. Die Trümmer der Rakete fielen demnach auf eine Ziegelei und verletzten vier Personen, darunter ein Kind.

Im Video: Ukrainischer Armee gehen im Kampf gegen Russland die Waffen aus

Cherson-Bürgermeister verletzt: Berichte über Explosion in der südukrainischen Stadt

Update vom 14. Juni, 15.20 Uhr: Nach ukrainischen Angaben wurde der von Russland nach der Einnahme Chersons ernannte Bürgermeister der Stadt, Wolodymyr Saldo, gemeinsam mit seinen Leibwächtern bei einer Explosion seines Autos verletzt. Dies behauptete der ehemalige ukrainische Abgeordnete und ukrainische Soldat Andrej Nemirowsky auf Facebook. Allerdings seien die Informationen zum Vorfall noch unbestätigt, zitierte die ukrainische Nachrichtenagentur Unian den Ex-Abgeordneten.

„Im besetzten Cherson, in der Nähe des Gebäudes der Regionalverwaltung, wurde der Dienstwagen des Kollaborateurs Saldo in die Luft gesprengt“, schrieb Nemirowsky demnach. Sowohl Saldo als auch seine Wachen seien bei der Explosion verletzt worden. Dem ukrainischen Abgeordneten zufolge befindet sich Saldo nun in Behandlung auf der Intensivstation. Gegenüber der russischen Staatsagentur Tass dementierte eine Quelle der pro-russischen Verwaltung in Cherson die Behauptungen als eine „komplette Lüge, Fälschung und Provokation“.

Wolodymyr Saldo war von 2002 bis 2012 der Bürgermeister von Cherson und von 2012 bis 2014 ukrainischer Abgeordneter als Teil der „Partei der Regionen“. Nach dem Beginn der russischen Invasion und der Einnahme von Cherson durch Putins Truppen nahm er eine pro-russische Position ein und lief zur russischen Seite über. Seine Partei „Wolodymyr Saldo Block“ ist in der Ukraine verboten.

Ukraine-Krieg: Ein russischer Militärkonvoi im März im Oblast Cherson.
Ukraine-Krieg: Ein russischer Militärkonvoi im März im Oblast Cherson. © IMAGO / SNA

Ukraine-News: Kämpfe um Sjewjerodonezk dauern an - Chemiefabrik unter Beschuss

Update vom 14. Juni, 12.30 Uhr: Im ostukrainischen Gebiet Luhansk dauern die Kämpfe um die Stadt Sjewjerodonezk an. Die Lage rund um das örtliche Chemiewerk „Azot“ sei besonders schwer, sagte der Chef der städtischen Militärverwaltung, Olexander Strjuk, im ukrainischen Fernsehen. Auf dem Werksgelände sollen demnach in Bombenschutzkellern etwa 540 bis 560 Zivilisten ausharren. „Gewisse Vorräte wurden im Azot-Werk geschaffen“, sagte Strjuk. Zudem leisteten Polizisten und Militärs so gut wie möglich Hilfe. Das Gelände stehe aber unter ständigem Beschuss.

Strjuk bestätigte zudem die Zerstörung der dritten und letzten Brücke über den Fluss Siwerskyj Donez. Er sprach auch von weiter andauernden Straßenkämpfen zwischen ukrainischen und russischen Einheiten. Mehr als dreieinhalb Monate nach Kriegsbeginn ist Sjewjerodonezk die letzte Großstadt im ostukrainischen Gebiet Luhansk, die die ukrainische Armee noch in Teilen kontrolliert.

Ukraine-News: Angriffe auf ukrainische Munitionslager - Russland nutzt Langstreckenraketen

Update vom 14. Juni, 11.35 Uhr: Russland hat die Region Tschernihiw im Norden der Ukraine nach eigenen Angaben mit Langstreckenraketen angegriffen. In der Nähe des Ortes Pryluky sei ein Waffen- und Munitionslager durch Kalibr-Raketen zerstört worden, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow. Auch auf ukrainische Einheiten und Waffenlager in den ostukrainischen Gebieten Donezk und Luhansk seien Raketen abgefeuert worden. Russische Truppen hätten 101 Standorte des ukrainischen Militärs beschossen. Dabei habe die ukrainische Seite 350 Truppen, drei Kommandoposten, 13 Panzer sowie weitere gepanzerte Fahrzeuge verloren, behauptete das Ministerium in Moskau. Darüber hinaus habe die russische Luftverteidigung einen Mig-29-Kampfjet und einen Mi-24-Helikopter der ukrainischen Luftwaffe abgeschossen. Die Angaben können nicht unabhängig verifiziert werden.

Ukraine-News: Ukraine meldet russischen Vorstoß - Putins Truppen rücken wohl in Donezk vor

Update vom 14. Juni, 11.25 Uhr: Im Osten der Ukraine haben Russlands Truppen im Gebiet Donezk nach ukrainischen Angaben weiter vorrücken können. Die russischen Angreifer hätten sich in der Siedlung Widrodschennja festgesetzt, teilte der ukrainische Generalstab auf Facebook mit. Zuvor habe es schweren Artilleriebeschuss auch auf die nahe gelegene Stadt Bachmut gegeben. Die russischen Einheiten stießen demnach entlang der Europastraße 40 in Richtung Bachmut vor.

Im nördlichen Teil des Gebiets gebe es weiter Kämpfe um den Ort Bohorodytschne. Damit sollten offenbar die Voraussetzungen für einen weiteren Vorstoß in Richtung der Stadt Slowjansk geschaffen werden, hieß es weiter. Den Einschätzungen der Ukrainer zufolge bereiten sich die Russen darauf vor, ihre Offensive vom eroberten Lyman nach Rajhorodok und von Jampil nach Siwersk wieder aufzunehmen. Rajhorodok liegt nur wenige Kilometer von Slowjansk entfernt. 

Ukraine-News: Briten melden russische Erfolge - Putins Truppen rücken in Charkiw vor

Update vom 14. Juni, 9.20 Uhr: Das britische Verteidigungsministerium meldet kleine russische Erfolge in Charkiw. Erstmals seit Wochen habe Russland rund um die Millionenstadt Fortschritte gemacht. Die hauptsächlichen russischen Angriffsbemühungen seien aber weiterhin auf den Kessel von Sjewjerodonezk gerichtet, hieß es in dem täglichen Geheimdienst-Update zum Ukraine-Krieg am Dienstag.

Update vom 13. Juni, 21.45 Uhr: Die ukrainische Armee hat das Zentrum der schwer umkämpften Stadt Sjewjerodonezk verloren, wohl aber noch nicht die ganze Stadt.

Der Gouverneur der Region Luhansk, Serhij Haidaj, erklärte, dass russische Truppen mittlerweile über 70 Prozent des Stadtgebiets kontrollierten. „Die Russen zerstören Stadtteil nach Stadtteil“, sagte er. Zuvor hatte Präsident Wolodymyr Selenskyj angekündigt, dass die Verteidiger in der ostukrainischen Indus­triestadt mit den (pro-)russischen Angreifern um „jeden Meter“ Boden kämpften.

Ukraine-News: Bürgermeister von Donezk-Stadt Swjatohirsk läuft zu Russland über

Update vom 13. Juni, 14.25 Uhr: Ein Bürgermeister läuft zu Russland über: Der Bürgermeister der ukrainischen Stadt Swjatohirsk im Norden des Oblast Donezk hat sich den Besatzern angeschlossen. Wladimir Bandura soll laut der pro-russischen Zeitung „Strana“ zum „Verwaltungsleiter“ der vor rund einer Woche eroberten Stadt ernannt worden sein. Denis Puschilin - der Präsident der Donezker Separatistenrepublik DNR, die nur von Russland anerkannt wird - übergab ihm offiziell den Posten.

Bereits vor knapp einer Woche sprach Puschilin von der russischen Einnahme der für die russisch-orthodoxe Kirche wichtigen Stadt. Puschilin sprach von einer „Säuberung“. Bürgermeister Bandura beschuldigte daraufhin die ukrainische Armee, das Erzkloster Mariä-Entschlafung in Brand gesteckt zu haben. Aus diesem Grund läuft in der Ukraine bereits ein Strafverfahren gegen Bandura.

Ukraine-Krieg: Brauchen Hunderte Panzer und Geschütze für einen Sieg

Update vom 13. Juni, 12.46 Uhr: Die Ukraine hat Forderungen nach umfassenden Waffenlieferungen konkretisiert, die sie nach Einschätzung der Regierung in Kiew für einen Sieg im Krieg gegen Russland benötigt. „1000 Haubitzen vom Kaliber 155 Millimeter, 300 Mehrfachraketenwerfersysteme, 500 Panzer, 2000 gepanzerte Fahrzeuge, 1000 Drohnen“, schrieb am Montag Präsidentenberater Mychajlo Podoljak auf Twitter. Kiew erwarte dazu vom Treffen der Nato-Verteidigungsminister am kommenden Mittwoch in Brüssel eine Entscheidung.

Die Ukraine verteidigt sich seit Ende Februar gegen eine russische Invasion. Ein Mangel an schweren Waffen und Munition erschwert nach Angaben aus Kiew die Lage an der mehr als 2400 Kilometer langen Front zunehmend.

Ukraine-News: Mais-Frachtschiff umgeht Russlands Blockade am Schwarzen Meer

Update vom 13. Juni, 12.40 Uhr: Neue Seewege aus der Ukraine: Ein Schiff mit 18.000 Tonnen ukrainischem Mais traf am frühen Montag in einem Hafen im Nordwesten Spaniens ein und nutzte dabei eine „neue Seeroute“. Dies erklärte die Tierfutterproduzenten-Gruppe Agafac. Die neue Route zielt darauf ab, Russlands Blockade der ukrainischen Häfen am Schwarzen Meer zu umgehen.

Das Frachtschiff Alppila traf am Montag vor Sonnenaufgang im spanischen Hafen von La Coruña ein und soll bis Dienstag entladen werden, teilte die Pressestelle des Hafens CNN mit. Es ist die erste Ladung ukrainischen Getreides, die den Nordwesten Spaniens auf diesem Seeweg erreicht.

Ukraine.News: Ukrainische Armee aus Stadtzentrum von Sjewjerodonezk zurückgedrängt

Update vom 13. Juni, 10.06 Uhr: Nach wochenlangen heftigen Kämpfen ist die ukrainische Armee nach eigenen Angaben aus dem Zentrum der strategisch wichtigen Stadt Sjewjerodonezk in der Donbass-Region zurückgedrängt worden. Der russischen Armee sei es mit Unterstützung ihrer Artillerie „teilweise“ gelungen, die ukrainischen Soldaten im Stadtzentrum zurückzudrängen, teilte der ukrainische Generalstab am Montag im Onlinedienst Facebook mit. Auch der Gouverneur der Region Luhansk, Serhij Hajdaj, berichtete von einem „teilweisen“ Erfolg der russischen Truppen in der Nacht zum Montag. Die russischen Streitkräfte setzten die „Zerstörung“ Sjewjerodonezks fort, erklärte Hajdaj auf Facebook.

Update vom 13. Juni, 8.38 Uhr: Die ukrainische Armee hat den Verlust des Zentrums der schwer umkämpften Stadt Sjewjerodonezk im Osten des Landes eingeräumt. Russische Truppen hätten die Großstadt im Gebiet Luhansk mit Artillerie beschossen und die ukrainischen Soldaten vertrieben, teilte der ukrainische Generalstab am Montagmorgen mit. Die Kämpfe dauerten aber weiter an, hieß es.

Einige Stunden zuvor hatte Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärt, im strategisch wichtigen Sjewjerodonezk werde „buchstäblich um jeden Meter gekämpft“. Am Samstag kontrollierten ukrainische Truppen eigenen Angaben zufolge noch rund ein Drittel der Stadt.

Ukraine-Konflikt: Amnesty International wirft Russland Einsatz von Streumunition vor

Update vom 13. Juni, 6.55 Uhr: Russische Truppen sollen im Ukraine-Krieg Streumunition eingesetzt haben. Das geht aus Recherchen von Amnesty International (AI) hervor. „In Charkiw wurden Menschen in ihren Häusern und auf der Straße getötet, während sie mit ihren Kindern Spielplätze besuchten, auf Friedhöfen ihrer Angehörigen gedachten, beim Anstehen für Hilfslieferungen oder beim Einkaufen“, berichtete Janine Uhlmannsiek vom deutschen AI-Ableger unter Verweis auf einen neuen Bericht mit dem Titel „Anyone can die at any time“.

Die Verantwortlichen für diese Angriffe müssten vor Gericht gestellt und die Verletzten sowie die Angehörigen der Opfer entschädigt werden, forderte Uhlmannsiek. Als Streumunition werden Raketen oder Bomben bezeichnet, die noch in der Luft über dem Ziel zerbersten und eine Vielzahl kleiner Sprengkörper freisetzen. Diese ist in den meisten Ländern der Welt geächtet.

Ukraine-News: Russland meldet „Terroranschlag“ in Berdjansk

Update vom 12. Juni, 17.30 Uhr: Russland berichtet von einem „Terroranschlag“ in der ukrainischen Stadt Berdjansk in der südukrainischen Oblast Saporischschja. „In der Stadt Berdjansk in der Region Saporischschja ist ein Terroranschlag verübt worden“, schreibt die russische Nachrichtenagentur Tass. Die Einzelheiten des Vorfalls werden noch geklärt.

Berdjansk ist derzeit von russischen Truppen besetzt. Das ukrainische Nachrichtenportal Kyiv Independent meldete Explosionen im Stadtgebiet, etwa auf ein Umspannwerk, und berief sich auf den Stadtrat. Russischen Berichten zufolge könnten ukrainische Kämpfer für die Explosionen verantwortlich sein. Sie wollten den Russlandtag, einen Feiertag Russlands am 12. Juni, stören, hieß es.

Update vom 12. Juni, 15.40 Uhr: Ein Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums teilte laut AFP mit, dass bei Luftangriffen über 150 Soldaten der ukrainischen Armee getötet worden sind. Zudem sollen sechs Panzer, fünf Artilleriegeschütze und zehn Armeefahrzeuge zerstört worden sein. Zwei ukrainische Kampfflugzeuge vom Typ Su-25 wurden demnach von russischen Jets abgeschossen, eine weitere ukrainische SU-25 wurde von der Luftabwehr getroffen. Unabhängig sind diese Angaben nicht zu überprüfen.

Ukraine-Konflikt: Russische Raketen sollen Lager mit westlichen Waffen zerstört haben

Update vom 12. Juni, 13.48 Uhr: Die russischen Streitkräfte haben im Ukraine-Krieg eigenen Angaben zufolge ein großes Waffenlager bei Ternopil im Westen der Landes angegriffen. „Hochpräzise seegestützte Kalibr-Langstreckenraketen haben in der Nähe des Ortes Tschortkiw in der Region Ternopil ein großes Lager mit Panzerabwehrraketensystemen, tragbaren Flugabwehrraketensystemen und Artilleriegeschossen zerstört“, so der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Sonntag. Die Waffen sollen von den USA und europäischen Ländern geliefert worden sein. Laut Verteidigungsministerium wurden vier Kalibr-Langstreckenraketen von einer Fregatte im Schwarzen Meer aus abgefeuert.

Der Leiter der Gebietsverwaltung Ternopil, Wolodymyr Trusch, bestätigte den Angriff. Demnach schlugen kurz vor 22.00 Uhr Ortszeit vier Raketen in militärische und mehrere zivile Objekte ein. Unter anderem seien vier Wohnhäuser beschädigt worden. 22 Menschen wurden demnach verletzt. Über Tote wurde nichts bekannt.

Ukraine-News: Russische Armee soll gesamte Reserve zur Besetzung Sjewjerodonezk einsetzen

Update vom 12. Juni, 11.30 Uhr: Nach Angaben von Serhij Hajdaj, Gouverneur des Gebiets Luhansk, setzt die russische Armee „ihre gesamten Reserven“ ein, um Sjewjerodonezk zu besetzen. Das berichtet die ukrainische Nachrichtenagentur Unian unter Berufung auf lokale Medien. Ziel Russlands sei es demnach, heute oder morgen die Straße zwischen Lyssytschansk und Bachmut unter Kontrolle zu bringen.

Das russische Verteidigungsministerium meldet unterdessen, dass ihre Marine bei einem Kalibr-Raketenangriff auf Tschortkiw in der Oblast Ternopil ein Lagerhaus mit Waffen aus den USA und europäischen Ländern zerstört hat. Zuvor hatte Wolodyr Trusch, Gouverneur der Oblast, einen Raketenangriff bestätigt (siehe Update um 9.40 Uhr). Von unabhängiger Seite überprüfen ließen sich diese Angaben nicht.

Ukraine-News: Raketenangriff beschädigt Gaspipeline im Westen des Landes

Update vom 12. Juni, 9.40 Uhr: Bei einem Raketenangriff im Raum Tschortkiw in der Oblast Ternopil im Westen der Ukraine sollen 22 Personen verletzt worden sein. Das teilte der Gouverneur der Oblast, Wolodyr Trusch, auf Telegram mit. Neben einer militärischen Einrichtung soll auch eine Gaspipeline beschädigt worden sein.

Ukrainischer Geheimdienst: Russischer Generalstab passt Pläne dem Kampfverlauf im Donbass an

Erstmeldung vom 12. Juni: Kiew - Russland soll sich im Ukraine-Krieg auf eine noch länger andauernde Operation einstellen. Das geht aus dem aktuellen Bericht des „Institute for the Study of War“ vom 11. Juni hervor. Demnach hat der ukrainische Geheimdienst GRU die Information, dass die russische Armeeführung ihre Planungen um 120 Tage bis Oktober 2022 erweitert hat. Der russische Generalstab passe dabei seine Pläne dem Verlauf der Kämpfe im Donbass an, so dass diese monatlich verändert werden.

Ein Problem dabei ist, dass es der russischen Armee weiterhin an Reserven mangelt. Laut GRU setzt Russland bisher 103 BTGs (Battalion Tactical Groups) in der Ukraine ein. Weitere 40 BTGs sollen in Reserve gehalten werden. Dabei sollen es sich allerdings nicht um vollwertige Kampfeinheiten handeln, sondern um Verbände, deren Personal aus anderen Einheiten zusammengewürfelt worden ist.

Unterdessen gehen die Kämpfe um die Großstadt Sjewjerodonezk in der Ostukraine nach Angaben des ukrainischen Militärs weiter. Die russische Armee habe die zivile Infrastruktur in der Stadt sowie im benachbarten Lyssytschansk und drei weiteren Orten beschossen, teilte der Generalstab der ukrainischen Armee am Samstag per Facebook mit.

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