Ein ausführlicher Artikel über Linux in einer normalen Tageszeitung? Schonungslos? Also ein Verriss???
NEIN!
Der Autor, Andreas Proschofsky, ist selbst langjähriger Linux-User und schreibt hier aus der Sicht des unbedarften Anwenders, also ohne Spezialwissen, ohne Wiki's etc.
Z. Bsp "4k"! Können kann Linux das. "Kodi" verarbeitet Ultra-HD-Videos problemlos, selbst auf schwächelnder Hardware. Das Angebot für Linux wird jedoch absichtlich und willkürlich eingeschränkt: Netflix stellt nur max. 720p zur Verfügung, Amazon gar kein HD, SKY hat die Linux-User gleich komplett ausgeschlossen. Only YouTube liefert 4K-Videos verlässlich auch an Linux-Formate.
Warum? DRM!("Digital Right Management")
Sowohl unter Firefox als auch unter Chrome lässt sich die Hardwarebeschleunigung mittlerweile über versteckte Einstellungen aktivieren. Das bringt für das konkrete Problem mit Netflix oder anderen Streamingdiensten aber leider noch immer nichts – denn dort will man Linux im aktuellen Zustand gar nicht mit 4K-Streams bedienen. Das liegt daran, dass es unter Linux kaum möglich wäre, den Videostream effektiv zu schützen, man hat also Angst, dass hier allzu leicht Kopien angelegt werden könnten. Entsprechend bietet etwa Chrome denn auch unter Linux gar keinen Support für den nötigen "Hardware Protected Video Decode".
Andreas Proschofsky
Mit anderen Worten: Was Andreas Proschofsky da an Schwachstellen am Linux-Desktop ausmacht, hat mitunter wenig mit Linux, aber viel mit Platzhirsch-Verhalten und proprietärer Software zu tun.
Sein Fazit:
Der Linux-Desktop ist über die Jahre ganz schön weit gekommen ist. Viele lange gehegte Vorurteile, etwa dass man ohne Nutzung der Kommandozeile nicht weiterkommt, sind mittlerweile Makulatur – vor allem, wenn man die richtige Hardware wählt. Also zum Beispiel einen Rechner von Firmen, die offiziell Linux unterstützten – und ganz sicher kein aktuelles Macbook. Gleichzeitig lässt sich aber auch nicht leugnen, dass es bis zu einer echten Massentauglichkeit noch ein gewisser Weg ist. Das zentrale Defizit bleibt dabei die Softwareauswahl: Wenn jemand Lightroom oder Final Cut Pro für seine Arbeit benötigt, dann hilft auch ein noch so nett gemeinter Verweis auf freie Alternativen nur wenig. Aber immerhin: Die Richtung stimmt.
Andreas Proschofsky
...spannender Artikel! |